Gemeinsam ist mehr als zusammen
Leistungsberechtigte:
Netzwerk
Wie im beruflichen Umfeld sind auch im sozialen/persönlichen Raum Netzwerke wertvoll und unterstützend.
Wie lerne ich Menschen in meiner Umgebung kennen? Mit wem kann ich meine Freizeit verbringen? Kann ich aus den Erfahrungen Anderer eigene Ressourcen gewinnen?
Gemeinschaftliches Leben benötigt Kommunikation.
Um persönliche Netzwerke entstehen zu lassen und zu festigen, stellen wir Angebote und Raum zur Verfügung, gleichsam schaffen wir niederschwellige Möglichkeiten der individuellen Entfaltung und Begegnung. Es gibt Angebote innerhalb und außerhalb der Organisationseinheiten.
Diesbezüglich gibt es verschiedenste gemeinschaftliche Aktivitäten im Freizeit- und Bildungsbereich, ausgehend von den Wünschen und Interessensfeldern der Leistungsberechtigten.
Wir schaffen verschiedene Möglichkeiten zur Begegnung, beispielsweise gibt es das Angebot, an regelmäßigen Foren in der Wohneinheit teilzunehmen. Hier können soziale Kontakte aufgebaut, gemeinsame Aktivitäten geplant und Gemeinschaft erlebt werden.
Gemeinschaftliches Leben kann jedoch auch Konflikte im Alltag bedeuten. Wir begegnen diesen konstruktiv und bieten Raum für Lösung.
Beirat
Der Beirat des LWL-Wohnverbundes Münster setzt sich aus gewählten Vertretern der Leistungsberechtigten zusammen. Er wird alle 4 Jahre unter hoher Beteiligung aller Leistungsberechtigten gewählt. Im Vorfeld stellen sich alle Kandidaten detailliert in den Organisationseinheiten vor. Den Abschluss bildet eine große Wahlparty.
1. Vorsitzende: Claudia Heiduk, Tel.-Nr.: 0251/91555-3115
Stellvertreter: Chris Franz, Tel.-Nr.: 0251/91555-3353
Assistenz: Mats Väisänen, Tel.-Nr.: 0251/91555-3310
Der Beirat stellt sich vor:
Was machen wir?
- Wir vertreten die Rechte und Interessen aller Leistungsberechtigten des Wohnverbundes
- Wir wirken bei Entscheidungen im Wohnverbund mit
- Wir kümmern uns um Belange aller Art der Leistungsberechtigten
- Wir sind mit Beiräten anderer Einrichtungen gut vernetzt
- Wie machen wir es?
- Wir vertreten die Leistungsberechtigten, indem wir sie beraten
- Ansprechpartner sind für z.B. Anregungen oder Beschwerden uns an Projekten beteiligen - z.B. Arbeitsgruppe zur internen Umsetzung des BTHG
- uns austauschen mit Beiräten anderer Einrichtungen Vermittlungsgespräche einleiten und begleiten z.B. zwischen Arbeitsbereich & Wohnbereich
- Regelmäßige Gespräche mit der Einrichtungsleitung
- Punktuelle Teilnahme an Leitungsrunden
- Teilnahme an externen Fortbildungen
Wir nehmen an Vorstellungsgesprächen neuer Mitarbeiter*innen teil
Mitarbeiter*innen:
Kommunikation, Vernetzung und Flexibilität stellen elementare Grundsätze unserer Arbeit dar.
Als Teil des LWL-Wohnverbundes Münster profitieren Sie von Entscheidungshierarchien, die von Mitbestimmung und fachlichem Austausch geprägt sind und jede Profession Raum und Wertschätzung zum Einbringen ihrer Kenntnisse bekommt. Die Beteiligung von allen Mitarbeiter*innen an relevanten Prozessen ist ein Zugewinn unserer Zusammenarbeit, stärkt das Wir Gefühl und gibt Einblicke von verschiedenen Perspektiven. Wir erleben zwischen den Mitarbeiter*innen eine hohe kollegiale Vernetzung, die weit über die eigene Organisationseinheit hinausgeht und so dem Einzelnen die Chance des individuellen Austauschs in einem großen Netzwerk bietet.
Bildungseinrichtungen
Dem Wohnverbund ist es wichtig, Bildung und Praxis eng zu verzahnen. Es besteht eine sehr enge Kooperation mit den unterschiedlichen Bildungseinrichtungen in Münster, sowie im nahen Umfeld.
Ein Ziel der Vernetzung stellt die Umsetzung neuster fachlicher und wissenschaftlicher Standards in die praktische Arbeit des Wohnverbundes dar.
Die Arbeit des Wohnverbundes wird jährlich in den Fachschulen/Fachhochschulen in einzelnen Seminaren vorgestellt, um in inhaltliche Reflektion mit den Studierenden/ Auszubildenden zu gehen. Neben diesem regelmäßigen fachlichen Austausch sowie der Weiterentwicklung von praxis- und bildungsrelevanten Themen ist der Einsatz von Studierenden / Auszubildenden in allen Bereichen des Wohnverbundes sehr gewünscht. Um die ersten Kontakte mit der Praxis optimal zu gestalten, erfolgt eine enge Begleitung in Kooperation mit den jeweiligen Bildungseinrichtungen.
LWL-Klinik Münster/ LWL-Pflegezentrum Münster
Zum regionalen Netz zählen am Standort Münster über den Wohnverbund hinaus die LWL-Klinik sowie das LWL-Pflegezentrum als eng zusammenarbeitende Kooperationspartner. Diese Zusammenarbeit ermöglicht den Leistungsberechtigten des Wohnverbundes einen niederschwelligen Zugang zu einem differenzierten und professionellen psychiatrischen Angebot vor Ort.
Entwickeln sich die Voraussetzungen zum Erhalt von Leistungen der Eingliederungshilfe in Richtung eines vordergründigen Pflegebedarfs, gibt es für die Leistungsberechtigten die Möglichkeit in das LWL-Pflegezentrum Münster (Ernst KirchnerHaus) auf dem Campus umzuziehen. Das Ernst-Kirchner-Haus bietet vollstationäre Pflege im Sinne des SBG XI auch für Menschen mit erhöhtem psychosozialem Hilfebedarf.
Die Kooperation bietet zudem den Mitarbeiter*innen die Möglichkeit des engen fachlichen Austausches mit unterschiedlichen Professionen, sowie fachliche Anregungen zur Entwicklung differenzierter Betreuungsmodelle.
Andere Anbieter/Gremien
Der LWL-Wohnverbund ist darüber hinaus mit den Institutionen und Einrichtungen in der Stadt Münster engmaschig vernetzt und steht mit ihnen im regelmäßigen Dialog. Auf kommunaler Ebene engagieren wir uns in unterschiedlichen Gremien. Beispielhaft sind hier die „Regionalkonferenz zur Weiterentwicklung der Lebenswelten von Menschen mit geistiger Behinderung in Münster“, die Arbeitsgemeinschaft „Wohnen“ des Arbeitskreises Psychiatrie der Stadt, sowie die Arbeitsgemeinschaft „Sucht und Migration“ zu nennen.
Hier werden für Menschen mit Beeinträchtigungen innerhalb der Stadt Münster innovative und nutzerorientierte Strukturen entwickelt sowie deren Umsetzung geplant.
LWL- Psychiatrie Verbund
Überregional pflegt der LWL-Wohnverbund verlässliche Arbeitsbeziehungen zu den weiteren Wohnverbünden des LWL-Psychiatrie-Verbundes und beteiligt sich an fachspezifischem politischen Austausch auf Landesebene.
Arbeit mit Bezugspersonen / Trialogisches Arbeiten
Der Gestaltung und Pflege sozialer Beziehungen zu Bezugspersonen, wie z. B. Partnern, Angehörigen oder gesetzlichen Betreuer*innen, kommen im LWL -Wohnverbund Münster auf Wunsch der einzelnen Leistungsberechtigten eine besondere Bedeutung zu.
Der Begriff „Trialog“ steht für eine inklusive Sicht psychiatrischen Denkens und Handelns und bezeichnet das gleichberechtigte Miteinander von Betroffenen, Angehörigen und Professionellen / Psychiatrie Erfahrenen.
Psychiatrie-Erfahrene („Experten durch Erfahrung“) werden im LWL Wohnverbund gezielt als Genesungsbegleiter*innen eingesetzt, um gemeinsam mit den Leistungsberechtigten und den Profis im psychosozialen Bereich („Experten durch Ausbildung“) das Verständnis für die psychische Erkrankung zu erweitern.
Folgende Netzwerkangebote unterstützen unsere Mitarbeiter*innen beim Erhalt ihrer Gesundheit.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter psychiatrischer Einrichtungen erleben Menschen in außergewöhnlichen Lebenssituationen. Hier kommt es zu Begegnungen, die sowohl von Leistungsberechtigten wie auch von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern emotional erlebt werden und Stress und/oder sogar körperliche Übergriffe provozieren können. Um in diesen Begegnungen ohne Gefährdung adäquat agieren oder reagieren zu können, wird für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Deeskalationstraining angeboten.
Inhalte dieser Trainings sind die Auseinandersetzung mit individuell erlebtem Stress, Kommunikation, Konflikt- und Aggressionsmanagement. Ziele der Trainings sind die Sensibilisierung zur eigenen Stresswahrnehmung und die Reduzierung des erlebten Stresses, Kommunikationsmodelle zu erlernen und einzusetzen, die Früherkennung von Aggressionspotenzialen zur Gewaltvermeidung und erlernte Strategien anzuwenden. Die unterschiedlichen Themenschwerpunkte verbinden sich innerhalb des Trainings zu einem Handlungsplan, der in schwierigen Situationen abrufbar ist und eingesetzt werden kann.
Nachsorge nach belastenden Situationen
Mitarbeiter*innen, die im Rahmen ihrer Tätigkeit eine besonders belastende Situation (Gewalteskalation, Androhung von Gewalt, Suizidversuch, Suizid etc.) erlebt haben, leiden oft noch lange unter den psychischen Folgen dieser Situationen (Wiederkehrende, unfreiwillige und eindringliche belastende Erinnerungen, Albträume, Dissoziative Reaktionen, z.B. Flashbacks etc.). Um diese Folgen zu verhindern oder Mitarbeiter*innen soweit wie möglich zu begleiten wurde in der LWL-Klinik Münster das „Nachsorgeteam“ gegründet. Dieses Team besteht aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Klinik, die eine Ausbildung zur kollegialen Unterstützung in Zusammenarbeit mit der Unfallkasse absolviert haben. Das Nachsorgeteam wird über aktuelle belastende Situationen informiert und nimmt zeitnah Kontakt mit den betroffenen Mitarbeiter*innen auf. Diese werden durch das Nachsorgeteam unterstützt und begleitet zum Beispiel durch entlastende und Sicherheit gebende Gespräche, durch Unterstützung bei der, falls notwendig, Vermittlung zu einem niedergelassenen Therapeuten, Therapeutin oder auch bei Arztbesuchen. Ziel dieser frühmöglichsten Nachsorge ist es, den Mitarbeiter*innen Arbeitssicherheit zu vermitteln und sie langfristig gesund durch das Arbeitsleben zu begleiten.